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Nachhaltig Skifahren: So geht´s!

Nachhaltig Skifahren: So geht´s!

Was ist eigentlich nicht nachhaltig beim Skifahren und wo liegt das Problem?

Das meiste C02 wird beim Skifahren durch die Anreise verursacht: wie viele Leute sitzen in dem Auto? Wie weit sind die Strecken, die zurückgelegt werden? Die Münchner*innen haben es durch die Möglichkeit zur Bahnanreise leichter und nachhaltiger.

Skitouren oder die Piste runter sausen? Die Benutzung von Skiliften verbraucht Energie und produziert C02, aber auch die Erstellung der Infrastruktur und deren Rückbau. Wer nachhaltiger Skifahren will, geht am besten mit Muskelkraft den Berg hoch. In den meisten Skigebieten wird auch Kunstschnee produziert. Um die Skisaison zu verlängern, wird mit Schneekanonen, Strom und Wasser künstlicher Schnee erzeugt. Nachhaltiger wäre es man geht nur Skifahren, wenn Schnee liegt.

Der Teufel steckt im material

Nun zum Material des Skifahrenden. Hast du dich schon einmal gefragt, was am Lebensende mit deinen Ski passiert? Ski werden bisher aus ABS-Seitenwangen, geschäumten Kerne, zwei Schichten Glasfaser, Kunststoffbelag (Polyethylen), Gummibänder gegen Stöße, Stahlkanten und einem Dekor mittels 2-Komponenten Epoxidharz verklebt. Alte Ski können nicht recycelt werden, sie werden entweder in der Müllverbrennung verbrannt und die Schlacke wird deponiert oder der Ski wird direkt deponiert. Konventionelle Herstellung von Skiern ist eine Einbahnstraße der Ressourcen. Wenn wir uns vorstellen, dass die Menschheit noch die nächsten 2000 Jahre weiter Ski fährt, kann man sich ja denken, wie groß der Müllberg aus alten Skiern bis dahin sein wird.

Sonderfall Carbon-Ski

Zum Sonderfall Carbon-Ski schreibt der AWM: Abfälle, die Kohlefasern enthalten, dürfen nicht mehr angeliefert werden. Kohlefasern führen zu technischen Problemen in der Müllverbrennungsanlage.

Also Carbon-Ski können nicht einmal in der Müllverbrennung verbrannt werden, denn die berstenden Kohlefasern zerstören die Abgasfilter der Müllverbrennungsanlage, das bedeutet den direkten Weg in die Deponie.

Während des Fahrens stößt gegebenenfalls Stück Belag ab (Core-Shot) oder der Belag reibt sich ab durch die Schneemoleküle. Wo bleiben dann diese Elemente liegen? Auf der Skipiste oder sie werden in Flüsse oder in das Meer gespült. Was passiert mit dem Ski-Abrieb? Eigentlich fast gar nichts, er bleibt als Mikro- oder Makroplastik in der Natur liegen, bis er sich irgendwann einmal zersetzt. Normale Ski haben PE, Polyethylen, als Lauffläche.

Es gibt auch Modelle mit dem notwendigen Epoxidharz zu 40 oder 60% aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen, immerhin wird auf Erdöl als Grundlage verzichtet. Aber am Ende ist es wieder zu 100% Sondermüll, da nicht trennbar.

Hier noch ein paar Kurztipps zum nachhaltigeren Skifahren:

 Ski:

Skiwachs:

  • nur biologisch abbaubare Skiwachse verwenden
  • gute Skiwachse gibt es z.B. von Toko, Holmenkol, nZero
  • Tipp an die Vielfahrer*innen: nZero hat mit der 500g Packung das Beste-Preis-Leistungsverhältnis von allen

Anreise zum Skifahren:

  • am besten mit Bus und Bahn oder dem Fahrrad anreisen (Tourentipps bietet at)
  • sollte das nicht gehen, dann Fahrgemeinschaften beim Autofahren bilden (https://go-shred.com/)
  • lieber den Skibus benutzen als selbst mit dem Auto von der Unterkunft zur Talstation zu Fahren.

Skifahren:

  • lieber mit Tourenski rauf, als Liftanlagen nutzen, denn der Bau, Betrieb und Instandhaltung kosten viel Energie

Die ZukunftsVIsion: Zero Waste SKi

Wir brauchen echte Alternativen, um als Gesellschaft auch noch zukünftigen Generationen die gleichen Möglichkeiten bieten zu können, die wir in unserem Leben hatten. Ziel ist es, Ski zu bauen, die weder Müll noch Mikroplastik in der Produktion, der Benutzung oder am Ende ihres Lebens verursachen. Deswegen baut gemsjaer.ski Skier mit einem Kern aus Holz und einem biologisch abbaubaren, bzw. heim-kompostierbaren/bodenabbaubaren Kunststoff, als Lauffläche. Dieser verursacht kein Mikroplastik, da der Abrieb sich auf der Skipiste zu Humus zersetzt. Verbunden werden diese Materialien mit einem Klebstoff, der die gleichen Eigenschaften für die Abbaubarkeit erfüllt. Die Stahlkante wird nur mechanisch mit dem „Kern“ verbunden, also verschraubt. Sollte ein paar Ski mal aus der Mode fallen, so können diese wieder zu 100% recycelt werden, indem man diese wieder auseinander schraubt. Aus den Stahlkanten werden wieder neue Stahlkanten; ein funktionierender Kreislauf. Der Ski-Kern wird entweder verbrannt oder kann auch in deinem Garten kompostiert werden. Das entstandene C0² wird wieder vom Wald eingelagert und der Kreislauf beginnt von vorne. Am Ende ihres Lebens bleibt kein Müll übrig!