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Auergarden

Solidarische Landwirtschaft -
Auergarden e. v.

Jonas von Auergarden e. V. war bei unserem Zero Waste Festival „re.public – Münchens müllfreier Tag im Kreativquartier“ zu Gast und präsentierte dort mit Begeisterung die Solidarische Landwirtschaft Auergarden. 

Wir konnten ihn ein paar Fragen zu seiner Initiative stellen:

Hi Jonas, wie ist denn die Idee für den Verein entstanden?​

Der Ursprung unseres Vereines „Auergarden e. V.“ ist von verschiedenen Erzählungen geprägt. Eine Perspektive auf die Entstehung unserer Initiative zeigt sich in der gemeinsamen Anstrengung bei der Gründung einer Arbeitsgruppe „Gemüse“. Die Gruppe entsprang aus einer Einkaufsgemeinschaft heraus und suchte aktiv nach Landwirt*innen, die Interesse hatten, sich daran zu beteiligen.

Eine andere Perspektive ist der mutige Schritt unseres Landwirtes Schorsch. Er investierte seine Flächen und Energie in das Experiment, die solidarische Landwirtschaft „Auergarden“ ins Leben zu rufen.

Kannst du kurz erklären, was dahinter steckt?

Wir verstehen uns als solidarische und ökologische Gemeinschaft, die innerhalb eines Jahres eine regionale Obst- und Gemüseernte gemeinsam organisiert und sie wöchentlich unter den Mitgliedern verteilt – eingebettet in ein übergreifendes Konzept zum Schutz von Klima, Natur und Umwelt. Unsere Mitglieder unterstützen den Gemüseanbau der solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Auergarden durch die Abnahme der Ernte für eine komplette Saison.

Als Mitglied bekommst du einen Einblick, wie dein Gemüse wächst, und welche Aufgaben sonst noch hinter dem Anbau von Gemüse stecken. Dabei kannst du auch Verantwortung für Kommunikation, Personal, Planung und viele anderen Aufgaben in der Selbstorganisation übernehmen.

mit welchen problemen wart ihr konfrontiert, als ihr die solidarische landwirtschaft auf den weg bringen wolltet?

Obwohl die Idee der solidarischen Landwirtschaft, die darauf abzielt die Ernährungssouveränität zu fördern und eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Initiative ist, zunehmend bekannt wird, sehen sich die überwiegend ehrenamtlichen Organisator*innen mit zahlreichen bürokratischen Herausforderungen konfrontiert.

Aber nicht nur gegenüber den staatlichen Behörden, sondern auch gegenüber einer konsumorientierten Gesellschaft ist das „Konzept SoLaWi“ schwer zu vermitteln. Es erfordert erheblichen Einsatz in der Bildungsarbeit sowie kontinuierliche Vernetzung innerhalb der Gemeinschaft, um das große Potenzial solidarischer Konzepte voll auszuschöpfen. Und am Ende ist dann doch das Sichern der Wasserversorgung an heißen Sommertagen das brennendere Problem.

das heisst, wenn ich meinen grünen daumen entfalten möchte, komme ich einfach bei euch vorbei?

Genau! Du kannst mitgärtnern, mitfeirn, mitwerkeln oder dich da einbringen, wo es dir am meisten Spaß macht. Die meisten unserer Mitglieder unterstützen den Gemüseanbau der SoLaWi Auergarden e. V. , indem sie die Ernte für eine gesamte Saison abnehmen. Gemeinsam mit unserer externen Prozessbegleitung arbeiten wir kontinuierlich daran, wie die Organisation des Vereins nachhaltig von einer breiten Mitgliedschaft getragen werden kann. Ein monatlicher Überblick über alle laufenden Projekte verschafft beispielsweise Einblick in Naturschutz, Gärtnerei, Vorstandsarbeit und die langfristige Planung zur Erhöhung der Resilienz des Anbaus gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise.

 

Wie setzt ihr euch für eine müllfreie Zukunft in München ein?

Für eine müllfreie Zukunft in München setzen wir uns ein, indem wir unsere Ernte-anteile, bestehend aus mehreren Kilogramm Gemüse und Obst (über das Jahr verteilt über 50 Kulturen), in wiederverwendbaren Kisten ausliefern. Unsere Mitglieder transportieren ihre Anteile verpackungsfrei auf ihre Teller, indem sie eigene Transporttaschen mitbringen.

Durch die saisonale Ernte ändert sich auch das Einkaufsverhalten der meisten unserer Mitglieder grundlegen. Statt im Supermarkt mit einer riesigen Auswahl konfrontiert zu sein, wird nur noch ergänzend zur Ernte eingekauft. Auf diese Weise wird auch langfristig der Blick auf Lebensmittel verändert.

Und an was arbeitet ihr momentan?

Aktuell haben wir duch eine Verlängerung unseres Pachtvertrags um 20 Jahre die Gelegenheit, einen erweiterten Blick in die Zukunft zu werfen. Dank dieser Verlängerung können wir jetzt Möglichkeiten ausloten, wie wir lokal auf die Herausforderungen der Klimakrise reagieren können, um unsere Bewässerung nachhaltig zu sichern.

Unsere zukünftigen Pläne beinhalten eine nachhaltige Aufstellung auf allen Ebenen – organisatorisch, gärtnerisch und auch politisch. 

Wir arbeiten fast ausschließlich ehrenamtlich und freuen uns bei all´ unseren Aktivitäten immer über Unterstützung in diversen Bereichen!

Infos zu Auergarden e. V.

Du möchtest gern deinen grünen Daumen entfalten oder die Solidarische Landwirtschaft Auergarden e. V. anderweitig unterstützen? 

Alle Infos findest du auf der Webseite des Projekts.