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Mehrweg MUC

Mehrweg München

Hey Johanna und Pamela, ihr habt die Mehrwegberatung München aufgebaut. Könnt ihr kurz erklären, was dahintersteckt?

Durch die Einweg-Verpackungen von To-Go-Gerichten und Getränken entsteht sehr viel Müll. Zum Glück gibt es mittlerweile viele Mehrwegalternativen und ein neues Verpackungsgesetz: Große Betriebe sind dazu verpflichtet, Kund*innen neben der Einwegkunststoffverpackung auch eine Mehrweglösung anzubieten. Kleine Betriebe mit einer Verkaufsfläche von bis zu 80 Quadratmetern und maximal fünf Beschäftigten müssen es ermöglichen, mitgebrachte Gefäße der Kundschaft zu befüllen. Die Mehrwegangebotspflicht gilt seit dem 1. Januar 2023. Um sowohl Gastronomie & Lebensmitteleinzelhandel als auch Kund*innen über Mehrweg zu informieren, hat rehab republic e. V. eine digitale Informationsplattform ins Leben gerufen.

Welchen Service bietet ihr konkret für Gastronom*innen und Kund*innen?

Auf der Seite https://mehrwegmuenchen.de/ werden die verschiedenen Mehrweglösungen vorgestellt, Fragen rund um die Mehrwegangebotspflicht beantwortet und kostenlose Informationsmaterialien für Gastronomiebetreibende als auch Kund*innen bereitgestellt. Zudem bieten wir regelmäßige Infoveranstaltungen an und beraten die Gastronom*innen persönlich. Für Kund*innen planen wir diesen Sommer jede Menge Pop Up Infostände an belebten Plätzen in München. So stehen Restaurants, Imbissbuden und Kund*innen nicht alleine da und werden bei der Umstellung unterstützt, die Welt ein bisschen besser zu machen. 

Was wünscht ihr euch für eine müllfreie Zukunft in München?

Mehrweg ist überall der Standard und Mülleimer müssen nicht mehr unnötigen To-Go-Verpackungsmüll schlucken. Achtlos weggeworfene To-Go-Behältnisse findet man nicht mehr und der Dschungel an unterschiedlichen Apps zur Mehrwegnutzung hat sich gelichtet.

Welche Herausforderungen bringt die Mehrwegangebotspflicht mit sich?

Mit steigenden Gaspreisen, der Inflation und Personalmangel haben viele Gastronomiebetreibende sehr akute Herausforderungen zu bewältigen. Für sie hat die Müllvermeidung und damit der Klimaschutz leider nicht die oberste Priorität. Unsere Erfahrung zeigt auch, dass manche Betriebe zwar eine Mehrwegsystem anbieten, es auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist und man als Kund*in sehr aktiv danach fragen muss. Zudem bezieht sich die Mehrwegangebotspflicht nur auf Einwegkunststoffe. Betriebe, die beispielsweise Aluschalen oder Pappkartons anbieten, müssen ihrer Kundschaft keine Mehrwegalternative anbieten. Dadurch werden weiterhin viele Ressourcen verschwendet und Mehrweg bleibt eine Option, wird aber nicht unbedingt die Regel.

Habt ihr noch einen Tipp für den müllfreien Einkauf?

Kennst du schon die deutschlandweite Initiative Einmal ohne, bitte? Das Projekt wurde von rehab republic e. V. initiiert und kennzeichnet Läden, in denen du deine eigenen Behältnisse für dein Essen und Getränke mitbringen darfst. So nutzt du die Ressourcen, die du eh schon zuhause hast und kannst jede Menge Verpackungsmüll sparen. Probiere es selbst aus und bringe für den nächsten Einkauf beim Bäcker deinen eigenen Brotbeutel mit.